2oo Jahre nach dem Ende der Wasserstoffkriege gab es wieder Leben auf dem Planeten Erde.
Ein paar tausend Menschen hatten sich den Lebensbedingungen auf dem ehemals blauen Planeten soweit angepasst, dass sie überleben konnten.
Was es nicht mehr gab, war eine Zivilisation im alten Sinne. Es gab keine Familien, keine Stämme, keine Volksgruppen. Jeder Mensch war auf sich allein gestellt. Überleben hieß kämpfen.
In 2oo Jahren hatte der Planet alles vergessen, was ihn einst ausgezeichnet hatte. Der Mensch, seine Errungenschaften in Technik, Kultur und Kunst. Davon war nichts mehr.
Futschikato.
2oo Jahre hatte die Handvoll Überlebender in ehemaligen Kellern, Tiefgaragen und Bunkern vegetiert. Ohne Sonnenlicht, frische Luft und frisches Wasser.
Und es gab keine Tiere mehr auf der Erde.
Weder Insekten, noch Vögel, Fische oder Säugetiere.
Mit einer Ausnahme der Hoffnung.
Davon soll diese Geschichte handeln.
Kapitel 1
Der kleine VW Bulli – gebaut im vorangegangenen Jahrtausend, fuhr über die Schotterstraße. Er zog eine riesige Staubfahne hinter sich her, die schon aus Kilometern zu sehen war. Doch der Motor war so laut, dass man das Fahrzeug sogar noch früher hören konnte.
Es gab nur noch wenige Autos, die wirklich noch fahren konnten. Dabei gab es Treibstoff genug. Überall in Form von regenbogenschimmernden Tümpeln und Pfützen.
Grimmig kniff der Bärtige die Augen zusammen, seine Hände umklammerten das Lenkrad. Er wusste, dass diese Gegend gefährlich war und überall im dichten Dickicht dickliche Wegelagerer lagerten, die es auf das Auto abgesehen hatten. Von seiner wertvollen Fracht ahnten sie ja nichts. Doch nichts und niemand durfte ihn aufhalten. Schließlich war die Mission, die er zu erfüllen hatte, nicht weniger als die Rettung der Welt.
Noch bevor es dunkel wurde musste er den „Geheimen Ort“, wenn man den Sagen der alten Männer glauben durfte, die Zuflucht der aufrechten Menschen, erreichen. Es sollte sich um ein jahrhundertealtes Gemäuer mit dem Namen Sokanaangruu handeln.
Der Bärtige bekam eine Gänsehaut.
Langsam ließ der den wagen ausrollen. Der Platz schien im sicher. Er blinzelte in die Sonne. Ein paar Stunden würde er noch haben. Doch jetzt musste er noch einmal nach seiner wertvollen Fracht sehen. Vorsichtig öffnete er die Heckklappe und nahm die drahtene Kiste hinaus. Er stellte sie behutsam auf den Boden.
„Sicher seid ihr durstig, meine kleinen Freunde“, murmelte er, während er die kleine Trinkschale im Käfig mit seinem wertvollen Trinkwasser auffüllte.
Plötzlich, direkt hinter sich, hörte er einen Schrie, der ihm das Blut in den Blutgängen gefrieren ließ: „ Mäusen! Da, Mäusen!“
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