Freitag, 29. April 2011

U2 - with or without you

„Weiß eigentlich jemand von euch wo wir hier sind?“ Sonja schaute auf ihre Armbanduhr die recht wertvoll aussah, dann auf die Instrumente des Bullis und schließlich auf den Stand der Sonne:
„So viel kann ich sagen“, scherzte sie, „Wir befinden uns auf der nördlichen Hemisphäre und Mittag ist schon durch.“


Eigentlich sollte es eine ganz normale Klassenfahrt zur Nordsee werden. Doch diverse Unglücke und Missverständnisse verhindern dies. Schließlich gehen zwei Schüler verloren und werden dadurch zu einem Liebespaar, eine blinde Passagierin taucht im Bus auf und eine Jugendherberge wird von einem Sondereinsatzkommando in Schutt und Asche zerlegt. Eine ganz normale Klassenfahrt wird es nicht. Und wo ist eigentlich die Klaus und Klaus Kassette geblieben?

Montag, 25. April 2011

BONUSTEXT - Der Klon

Ne ne .. Nix mit Spaß, heute wird nicht gekacht.
Wo kommen wir denn dahin, wir sind ja nicht bei den Klons im Zirkus. Da kannste mal kachen, die haben's drauf.  Die sind bunt und fallen über ihre viel zu großen Schuhe.
So wie der große, unvergessene Franko. 

KLONGESCHICHTE

Es war in den 70ern, oder waren es die 80er. Er zog mit seinem Einmann- Zirkus durch die ganze  Welt. Sein Zelt fasste 20.000 Besucher, die er immer als seine Gäste
Willkommen heißen durfte, jeden Abend in einer anderen fremden Stadt.


Unvergessen war seine Klonnummer. Doch bevor er diese darbot, welche ja
die Attraktion des Abends war, brillierte er als Dompteur. Da er den kleinen 
Zirkus ganz allein führte und weder Partner noch angestellte hatte, trat er erst 
als Dompteur in einem langen silbernen Mantel auf und lies seine Peitsche
ordentlich krachen. Dann verschwand er blitzschnell und huschte in sein Leopardenkostüm, welches er vor Jahren von einer hübschen norddeutschen Frau namens Susanne gekauft hatte. In seinem Kostüm schlich er dann mit weitem Hüftschwung an den unteren Rängen entlang, fauchte dabei wie eine Katze, und versetzte die Besucher in Angst und Schrecken. Über eine Stunde ging er im Kreis, sodass auch die Besucher der hinteren Reihen genug Zeit fanden, seine Vorstellung zu bewundern. Anschließend wechselte er behände nochmals sein Kostüm in das des Dompteurs und verbeugte sich vor dem tobenden Publikum. 





Oft tat ihm am Abend der Rücken weh, nicht nur wegen des anstrengenden Bewegens auf Armen und Beinen, sondern auch vom schweren ziehen seines alten Karren, die seit langem sein Zelt und seine Requisiten trug. Tiere hat er ja keine und auch kein Transportfahrzeug.


Ein weiteres Highlight welches die Besucher aus den umliegenden Dörfern anzog, war seine ungeschlagene Seilakrobatik.

Am Ende einer überlangen Haushaltsleiter, befestigte Franko so geschickt ein Seil, dass er sich vom oberen Ende in etwa zwei Meter Höhe, mit nah angezogenen Beinen von eben diesem Seil zu Boden gleiten lies. Noch nie zuvor ist dies in einer  Menage oder Manege gezeigt worden. Um kosten und Zeit zu sparen trug Franko dabei ein zweites mal das Leopardenkostüm, jedoch ohne Schwanz, um nicht Gefahr zu laufen mit dem Leoparden verwechselt zu werden. In den Pausen ging Franko allein mit seinem selbst gebauten Bauchladen durch die Reihen und verkaufte Kastanien und Kieselsteine mit seinem Namen. Ein zusätzliches Beibrot, welches die Kosten seines Einmann - Zirkus mit deckte. Oft kam er gar nicht bis in die hinteren Reihen, da die Kiesel und die Maronen sofort ausverkauft waren.

Nach etwa drei Stunden war es dann soweit. Die große Franko Klon Nummer stand an. Viel zu große Schuhe , ein buntes Gewand mit Fransen und ein Zylinder waren Franko auf den Leib geschrieben. Ein dicker rot geschminkter Mund zierte sein Gesicht und eine viel zu große Brille verdeckte seine Augen. Langsam ging er in die Mitte der Manege. Es herrschte Totenstille. Langsam nur Schritt für Schritt zentrierte er sich im Doppelhalbkreis. Unauffällig zog er blitzschnell eine kleine Taschenlampe hervor und schaltete diese noch in der Bewegung ein. Er hielt sie etwa 9,5 Zentimeter unter sein Kinn, so dass sein Gesicht mystisch ja beinah bedrohlich aussah. Die Zuschauer erschraken. Einige Frauen schrien kurz auf, verharrten dann aber in schock starre. Mit großen Augen wanderte Franko`s Blick durch die vorderen Reihen, wo seine kapitalkräftigen Gäste verweilten. An einem Abend auch der Präsident und dessen Gattin, sowie der Minister und sein neuer Freund, ein Kleidermodell aus Italien. 

Franko dehnte die Zeit, schaute nach rechts und wieder nach Links, nach rechts und nach links. Die Spannung im Zelt war bis zum zerreißen gespannt. Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, .. schaltete Franko die Taschenlampe wieder aus. ... Und ! Gleichzeitig erlosch das Licht im Zelt. Es dauerte noch etwa zwei Sekunden bis die Zuschauer merkten was passiert war. Dann brach ein Orkan der Begeisterung los. Die Menschen tobten, standen auf den Stühlen und applaudierten. Franko Franko riefen sie, der Präsident weinte und der Minister hielt seinen neuen Freund schweigend im Arm, gerührt, fassungslos aber begeistert. 

Franko bedankte sich mit nicht weniger als zehn Vorhängen, die er aufgrund des optimierten Budgets so auf und wieder zuzog, indem er ein altes Bettlaken an einer Stange von Links nach rechts bewegte und immer wenn er zu sehen war sein entzückendes lächeln aufsetzte und einen tiefen Diener darbot.  Erst als er die Manege verließ gingen die Zuschauer aus dem Zelt, es dauerte meist eine Stunde bis alle gegangen waren und Franko mit dem Abbau des Zeltes beginnen konnte. Bis in die Nacht verstaute er alles in seinen kleinen Karren und zog in die nächste Stadt. So wie jeden Tag. Und auch morgen werden wieder zig tausende Menschen kommen, um ihn zu sehen. Ihn Franko Clemti, den größten Klon der Weltgeschichte.
:

Zugabe:

Durch die ganze Welt ist er getourt. Seine schwerste Performance jedoch, lieferte er 
für eine exklusive Vorstellung für den Dalai Lahma und 19.999 Mönchen auf dem Dach der Welt, in Tibet. Diesmal brauchte er zwei Tage, um den Karren heraufzuziehen und das Zelt aufzubauen. Es war Winter, daher trug er unter seinem Leopardenkostüm Angora- Unterwäsche von Kaninchen. Das Seil war gefroren als er daran hinunter glitt, was eine zusätzliche Gefahr bedeutete. Frank arbeitete nie mit Handschuhen, daher waren seine Finger rot und hart vor Kälte. Was diese Darbietung noch einzigartig machte, war der Trick mit der Taschenlampe. Der Dalai Lahma war ein Freund von erneuerbaren Energien und effizientem Umgang mit Ressourcen. Daher wandelte Franko sein Programm um und benutzte statt der Lampe eine Kerze. Ansonsten sollte alles so ablaufen wie immer. Sollte. Die 9,5 Zentimeter waren jedoch definitiv zu wenig. Franko´s Bart fing Feuer. In wenigen Sekunden. Franko sprang wie ein Derwisch durch den Schnee in der Manege, während die Mönche vor Freude über diese Darbietung tobten. Auch das Oberhaupt lächelte. Nachdem der Gesichtsschmuck weg gezündelt war, kühlte Franko das rote Gesicht im Schnee, was die Mönche als Demutsgeste verstanden und ihm folgten. So kam es, das an einem dunklen Winterabend im Tibet, 19.999 Mönche und ein Klon ihre Gesichter in den Schnee steckten und ein verzückter Dalai Lahma dazu lächeln applaudierte.

Klingt komisch, war aber so!

Alles in Butter aufm Kutter



Die Abendsonne setzte kleine, glitzernde Krönchen auf die Wellenwipfel.
Lodde seufze und sah umständlich auf seine Taschenuhr, die an einem silbernen Kettchen an seinem Hosenbund befestigt war.
Ein letztes mal musste er die Schleppnetze seines eigentlich kaum noch schwimmfähigen Gebrauchtkutters einholen. 
Er hatte noch nichts gefangen heute. Gar nichts. Jetzt wurde es bald dunkel und Polly wartete sicher schon. Er sah nach oben. Ein Schwarm Kachmöwen folgte dem Kutter.

Samstag, 23. April 2011

Gernot und Markus

.

Markus und Gernot
ca 1985

Kollegin Uta Danella

Wir nennen sie ja nur noch Mother of Harry Potter. Uta Danella ist der Grund, warum wir auch gute Bücher schreiben. Hier Ingos Brief an sie:


Liebe Uta,

Wie geht es dir. Wir haben lange nix von dir gelesen.
Stimmt es, dass du wirklich den Harry Potter sterben lassen willst?
Wie würden das nicht tun, glaub uns, wir haben da Erfahrung drin,
Susanne Fraumann kriegen wir jetzt auch nicht mehr an den Start.

Wenn du willst, können wir uns mal treffen und zusammen ZitronenTee trinken.
Dann können wir über unsere Ideen sprechen, aber nich gegenseitig klauen.
Wir schreiben ja auch keine Zauberbücher.

Also dann,
kollegiale Grüße
Thomas und Ingo

Kollege Schätzing

Wenn mein Autorenkollege Ingo mal einmal am offene Briefe schreiben ist, dann darf natürlich auch unser Vorbild Frank Schätzing nicht vergessen werden.

Hallo Frank.

Was macht die Kunst? Sicherlich zehrst du noch von
Deinem Unterwäschevorrat und kokketierst über die Domplatte.
Aber Frank, wenn sich das einer leisten kann, mit deinen 39
Jahren, dann du. Du bist doch der (Achtung!) Schwarm aller Frauen.
(Kachsalve). Was hälst du von einem gemeinsamen Kreativfrühstück?
Wir würden supergerne von dir was lernen! zB wie man locker auf 1000 Seiten kommt.

Wenn du Lust hast, fragen wir auch noch den Andreas (Eschbach). Der weilt ja
Zur Zeit in Südfrankreich. Das wird bestimmt gut und vielleicht entwickeln
Wir ja ein gemeinsames Parallelprojekt. Die Söhne vom Rhein oder so.

Also, bis bald
Thomas und Ingo

Freitag, 22. April 2011

Endzeit

2oo Jahre nach dem Ende der Wasserstoffkriege gab es wieder Leben auf dem Planeten Erde.
Ein paar tausend Menschen hatten sich den Lebensbedingungen auf dem ehemals blauen Planeten soweit angepasst, dass sie überleben konnten.
Was es nicht mehr gab, war eine Zivilisation im alten Sinne. Es gab keine Familien, keine Stämme, keine Volksgruppen. Jeder Mensch war auf sich allein gestellt. Überleben hieß kämpfen.
In 2oo Jahren hatte der Planet alles vergessen, was ihn einst ausgezeichnet hatte. Der Mensch, seine Errungenschaften in Technik, Kultur und Kunst. Davon war nichts mehr.
Futschikato.
2oo Jahre hatte die Handvoll Überlebender in ehemaligen Kellern, Tiefgaragen und Bunkern vegetiert. Ohne Sonnenlicht, frische Luft und frisches Wasser.

Und es gab keine Tiere mehr auf der Erde.
Weder Insekten, noch Vögel, Fische oder Säugetiere.
Mit einer Ausnahme der Hoffnung.
Davon soll diese Geschichte handeln.


Kapitel 1

Der kleine VW Bulli – gebaut im vorangegangenen Jahrtausend, fuhr über die Schotterstraße. Er zog eine riesige Staubfahne hinter sich her, die schon aus Kilometern zu sehen war. Doch der Motor war so laut, dass man das Fahrzeug sogar noch früher hören konnte.
Es gab nur noch wenige Autos, die wirklich noch fahren konnten. Dabei gab es Treibstoff genug. Überall in Form von regenbogenschimmernden Tümpeln und Pfützen.
Grimmig kniff der Bärtige die Augen zusammen, seine Hände umklammerten das Lenkrad. Er wusste, dass diese Gegend gefährlich war und überall im dichten Dickicht dickliche Wegelagerer lagerten, die es auf das Auto abgesehen hatten. Von seiner wertvollen Fracht ahnten sie ja nichts. Doch nichts und niemand durfte ihn aufhalten. Schließlich war die Mission, die er zu erfüllen hatte, nicht weniger als die Rettung der Welt.
Noch bevor es dunkel wurde musste er den „Geheimen Ort“, wenn man den Sagen der alten Männer glauben durfte, die Zuflucht der aufrechten Menschen, erreichen. Es sollte sich um ein jahrhundertealtes Gemäuer mit dem Namen Sokanaangruu handeln.
Der Bärtige bekam eine Gänsehaut.
Langsam ließ der den wagen ausrollen. Der Platz schien im sicher. Er blinzelte in die Sonne. Ein paar Stunden würde er noch haben. Doch jetzt musste er noch einmal nach seiner wertvollen Fracht sehen. Vorsichtig öffnete er die Heckklappe und nahm die drahtene Kiste hinaus. Er stellte sie behutsam auf den Boden.
„Sicher seid ihr durstig, meine kleinen Freunde“, murmelte er, während er die kleine Trinkschale im Käfig mit seinem wertvollen Trinkwasser auffüllte.
Plötzlich, direkt hinter sich, hörte er einen Schrie, der ihm das Blut in den Blutgängen gefrieren ließ: „ Mäusen! Da, Mäusen!“

Offener brief /opened letter

Dear Mr. Brown.
We are too colleagues from Germany, cause we have wrote
The successfull Story sokengruch in Germany.
It will become a Best seller, we Hope.

For a coming Zoon Projekt we will planning a Meeting with
Frank schätzing, he is a writer too, and Andreas Eschbach.
Maybe with Uta Danella, the Mother of Harry Potter.
Franks Story from a Lot of fishes, called the swarm, will Coming
To Hollywood this Year.
If you have Time, u r invite for One of our Meetings As Special
Guest.

We are looking forward to hearing from you.
Tom and Ingo

Die Datengenerierung und Übertragung erfolgte mit einem Apple iPad Gerät

Wetten dass...

Gottschalk: Thomas, es ist jetzt ihr vierter Roman den sie mit Ingo geschrieben haben.
Einen ähnlichen Erfolg mit einer derartig geringen Anzahl von Werken kannten wir bisher nur von J. K. Rowling.


Block: Wer ist J. K. Rowling? (greift nach seinem Glas Wasser und wirft eine sprudelnde Multivitamintablette hinein)

Gottschalk: Das ist die Autorin von Harry Potter, sie ist mittlerweile Multimillionärin, und dass allein durch ihre Bücher

Jung: Das ist die mit diesem Zauberer, Thomas. Die schreibt Kinderbücher. (zieht sich die linke Socke hoch und bemerkt einen
Eiterpickel auf dem sonnengebräunten Schienenbein)

Block: Ach die, ja - die heißt Rowling? Ich dachte das war Uta Danella (kacht)

Jung: (kacht auch)

Gottschalk: Man sagt, dass sie beide mit ihren ersten beiden Büchern allein in Europa 15 Millionen Euro verdient hätten.
Ich weiß nicht, ob Frau Rowling da mitkommt.

Block: So, sagt man dass? (kichert)

Gottschalk: So stand es in der New York Times..

Block: Wenn das darin stand, dann wir das wohl stimmen, oder Ingo? Ingo kennt sich mit sowas immer besser aus.

Jung: 16,3! (Drückt sich den Eiterpickel aus dem Schienenbein

Gottschalk: Nun egal, ihr vierter Roman soll in zwei Tagen, also am Montag in die Buchläden kommen.
Es sind bereits heute meterlange Menschenschlangen vor diesen Shops, junge Frauen die sich in Schlafsäcken eingerichtet
haben. Eine bisher nie dagewesene Euphorie, wie erklären sie sich das?

Block: Kann ich noch ein Wasser (Hebt sein leeres Glas an) Oder ein alkoholfreies Erdinger?

Jung: Ja, ich auch (schaut weiter auf seinen Pickel)

Gottschalk: Stimmt es , dass sie immer noch nach der gleichen Methodik vorgehen, in dem sie sich gegenseitig
Emails schreiben und keiner von Ihnen weiß wie die Geschichte weitergehen soll? Thomas? Ingo?

Block: Ja

Jung: (Schaut nach der Visagistin die ihn vor 10 Minuten geschminkt hat)

Gottschalk: Worüber handelt ihr neues Buch?

Block: Du blutest (Schaut zu Ingo herüber)

Jung: Ich weiß (Schaut zur Visagistin herüber die mit einem Pflaster winkt)

Gottschalk: Thomas?

Block: Selber!

..

Donnerstag, 21. April 2011

Lektorlos

Liebe Leser,
oft fragt man mich, wofür man eigentlich einen Lektor braucht.
Ich will es an einem Beispiel zeigen.
Hier einmal ein Text von meinem Mitautor. UNBEARBEITET:



Bellender Hund sass vor seinem tippi und dachte an San su. Seine lange friedenspfeife dümmelte mit dünnem fadigen Rauchschwaden vor sich hin. San su war erst seit zwei Tagen im Dorf. Plötzlich war sie da. Als er von der bisonjagd kam stand sie vor seinem tippi. Sie trug Wien einen Schurz aus einem gelben Fell mit schwarzen Punkten. Nie zuvor sah bellender Hund so ein Leder, es musste aus einer anderen Welt sein. Ihre hellen Augen verieten das gleiche. Sie war nicht vom stamme der soKen, soviel war klar. Ihre prallen Brüste waren wohlgeformt und rund genug um davon zu träumen. ,bist du bellender Hund, fragte sie frech. ,ja, warum willst du das wissen,? Antwortete bellender Hund. ,ich sucheeine Herde junger Kinder die ich nach Westen treiben will, sie sind mir beim grasen abhanden gekommen! Bellender Hund schluckte. Die alte schien total verpeilt.

Coming soon San su im Tal der dümmelden soKen

BONUSTEXT - Lord Soxley

Ein Abend in der Smellwell Street


Als Lord Soxley spät die alte Smellwell Street hinunter schritt, sah er schwarze Schatten die immer dann verschwanden, wenn er den Kopf in ihre Richtung drehte. Es war das Rotlichtviertel von Saint Congruch, in das er nach alter Tradition einmal im Jahr pilgerte. Einmal im Jahr, wenn der Kalender den Tag seiner Geburt anführte. Soxley war jedes Mal aufgeregt wie ein kleiner Schuljunge bei dem Gedanken daran, was im Laufe des Abends geschehen würde. Wieder huschte ein Schatten im seitlichen Blickfeld an ihm vorbei.


Er trug seine hochpolierten Reiterstiefel und einen schwarzen Zylinder, in der Rechten hielt er einen schwarzen Ebenholzstock mit einem silbernen Knauf.






“Guten Abend mein Lord, was treibt euch in diese Gegend?“
Soxley fuhr zusammen, ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken unter seinem Gehrock herab. Wer hatte da aus dem Dunkel der Seitengasse zu ihm gesprochen? Vielleicht war er ja gar nicht gemeint. Hier, in diesem anrüchigen Viertel sollte man ihn nicht erkennen. Es wäre nicht gut für seinen Ruf als aufstrebender Anwalt. Soxley atmete tief durch und setzte dann seinen Schritt fort. Er versuchte Sicherheit in seinen Gang zu setzen, um nach Außen gar nicht den Anschein zu geben, dass er Angst haben könnte. Er sah auf der gegenüberliegenden Seite der Straße wie eine Prostituierte im Schein einer Laterne mit einem gut gekleideten Mann stritt. Ein Stückchen weiter die Straße herunter standen weitere „Damen“ die, in der Öffentlichkeit rauchend, in ein Gespräch vertieft schienen. Er überlegte kurz ob er zu ihnen gehen sollte um in der Gesellschaft Schutz zu finden, entschied sich aber dagegen, weil er fürchtete im Dämmerlicht von einem Geschäftspartner erkannt werden zu können. Wieder drehte er sich um, weil er etwas in seinem Rücken gespürt hatte. Der junge Anwalt konnte die Schatten fühlen, er konnte hören wie jemand ---
oder Etwas atmete. Soxley konnte auch hören, wie der Hall seiner Reiterstifelabsätze von den schäbigen Wänden reflektiert wurde, das Echo seiner eigenen Schritte, doch er wusste, dass er hier keiner Sinnestäuschung, einem Gespinst seiner Ängste auf den Leim ging.
Hier, hier auf der Smellwell Street war jemand, der ihm folgte, der ihm entweder nur Angst einjagen wollte oder der eben etwas Anderes von ihm wollte. Vielleicht seine Geldbörse, die er in der Innenseite seines Gehrockes trug und die gerade heute mit einigen großen Scheinen gefüllt war. Die Smellwell Street war zwar ein schäbiges Pflaster, doch die Angebote die hier gemacht wurden, konnte man nicht eben als billig bezeichnen. Soxley spürte wie er anfing zu schwitzen und da er wusste, dass er kein guter Läufer war, zu langsam, zu untrainiert um seinem imaginären Verfolger durch einen Sprint entkommen zu können, noch dazu weil er seine steifen Reitstiefel trug, fasste er den Entschluss, sich dem Wesen, der Gestalt, der Person, wem auch immer zu stellen. Er hatte sich in seinem Leben immer den Herausforderungen gestellt, die an ihn gestellt wurden. Einmal gar, vor einigen Jahren, als er noch ein Student der hoch angesehenen University of Shoesmooth war, hatte ihn ein Kommilitone zu einem Duell gefordert, bei dem es um die Ehre einer jungen Dame gegangen war, es mochte wohl die Schwester oder Verlobte jenes Unglücksraben gewesen sein, den er später mit einem gezielten Schuss aus seinem Vorderlader in das Morgentau und somit ins Jenseits befördert hatte.
Er versuchte daran zu denken, an die Angst die er gehabt hatte und das gute Gefühl, der Stolz, die Männlichkeit, die er durch den edlen Akt gewonnen hatte. Soxley blieb stehen, verharrte einen Augenblick und wandte sich dann auf dem Absatz um. Wieder blickte er ins Schwarze, doch er konnte einen Umriss erkennen. Es war, wie er mit einiger Erleichterung erkannte, eine menschliche Gestalt, vielleicht einen Kopf größer als er selbst. Soxley wartete eine Sekunde, ob der Fremde etwas sagen wollte, dann fiel ihm wieder ein, dass er selbst die Initiative behalten wollte um das weitere Geschehen so gut wie möglich beeinflussen zu können.
„Ein schöner Abend, nicht war? Es ist recht warm für einen Abend im Mai. Wir werden wohl einen heißen Sommer bekommen, wenn man dem Gerede der alten Leute glauben darf.“ Während er diese belanglosen Worte sprach zog er sein ledernes Zigarettenetui und das silberne Feuerzeug aus einer Tasche seines Rockes.



„Wollen wir zusammen eine feine Zigarette rauchen, mein verehrter Unbekannter?“ Er hoffte im Schein seines Feuerzeuges, des Feuerzeuges, das ihm sein damals schon todkranker Vater zum bestandenen Examen geschenkt hatte, dass er in diesem Schein ein wenig mehr von der immer noch schwarzen Gestalt sehen könnte. Doch der Fremde ging nicht auf sein Angebot ein.
„Soxley? Seid ihr Lord Soxley?“
Soxley gefiel nicht, wie dieser Fremde seinen Titel Lord betonte. Hörte er Verachtung? Bisher hatte niemand zu zweifeln gewagt, an seinem Lordtitel zu zweifeln gewagt. Der Titel für den er einige Pfund bezahlt hatte und der ihm so manche Tür leichter geöffnet hatte.
„Ihr seid doch Lord Soxley, der bekannte Anwalt? Ich habe euch gesucht und man sagte mir, dass ihr heute hierher kommen würdet. Nun, wie es aussieht stimmte die Information.“
Soxley schauderte:
„Wer hat euch … ihr hättet doch in meine Kanzlei kommen können, wenn ihr nach mir gesucht habt. Ihr hättet nicht hier lauern müssen, mich zu Tode erschrecken. Was also wollt ihr von mir und vor Allem, wer seid ihr?“
„Oooh, ich vergaß mich vorzustellen, wie töricht, wie unhöflich von mir. Und dass ich nicht zu euch kommen konnte. Nun, ihr werdet gleich verstehen warum das nicht möglich, nicht mehr möglich ist. Mit diesen Worten nahm ihm der Unbekannte, dessen Stimme gar nicht so unheimlich klang, das silberne Feuerzeug aus der Hand, die ihm in diesem Moment vorkam, als sei sie gelähmt, als sei sein ganzer Arm erfroren und zu keiner Bewegung mehr fähig.
Die Stimme fuhr fort:
„Vielleicht kennt ihr meinen Namen noch, vielleicht habt ihr ihn längst vergessen. Wir sind uns vor Jahren begegnet. Wir schritten einen Teil des Weges gemeinsam, der Weg der euch zu Erfolg, Ruhm und Wohlstand geführt hat und mich… Mein Name. Man nannte mich früher Andrew Looseankite. Wir studierten an derselben Universität, ihr das Recht, ich die Architektur…“
„Ach, ich erinnere mich, wir hatten gemeinsame Kommilitonen, wir feierten einige Feste zusammen wenn ich mich nicht irre.“
In diesem Moment kamen die gesamten Erinnerungen zurück und Soxley fühlte sich, als hätte ihm jemand einen gewaltigen Hieb in den Unterleib verabreicht. Magensäfte stiegen seine Speiseröhre hinauf und er fürchtete sich übergeben zu müssen. Andrew Looseankite war der Name des jungen Mannes, mit dem er sich duelliert hatte. Es war um seine Cousine gegangen. Looseankite hatte ihm vorgeworfen, dass er Frederick Soxley seiner Cousine Johanna Looseankite dahingehend Schande hatte zuteil werden lassen, dass er ihre Unschuld befleckt hatte und sie noch dazu geschwängert hatte. Dabei wusste jeder, dass diese junge Frau mit jedem…
„Ich denke ihr wisst nun wer ich bin. Ja, ich habe euch zum Duell gefordert um die Ehre meiner Cousine wieder herzustellen, die sich aus Scham und Verzweiflung in die Themse gestürzt hat und damit ihr Leben und das Leben unserer Familie beendet hat. Doch damit nicht genug. Aus Feigheit brachet ihr „Lord“ Soxley die Regeln des Duells und feuertet eure Waffe zu früh ab, trafet mich, tötetet meinen Sekundanten und suchtet dann das Weite. Doch ihr hättet nicht so überstürzt fliehen sollen, denn wie ihr seht…“
„Wie, wie ist das möglich?“
Soxley rang nach Worten, versuchte eine Erklärung zu finden, als er das vertraute Quietschen seines Feuerzeuges hörte. Die Flamme flackerte auf und er konnte den unteren Teil der Gestalt erkennen. Wie es aussah, trug er einen feinen Anzug, der jedoch mit Flecken, Löchern, mit Schimmel gar übersäht war. Es war der Anzug, den Andrew Looseankite damals, vor 25 Jahren beim Duell auch getragen hatte. Soxley gefror das Blut in den Adern. Sein Gegenüber hob das Feuerzeug langsam höher, so dass der Lichtschein bald auch sein Gesicht beleuchtete. Doch von einem Gesicht konnte man nicht mehr sprechen. Die eine Seite war fast vollständig zerissen, von dem Schuss der ihn getroffen hatte in Fetzen zerissen, die andere Seite war verwest. Das blonde Haar fiel in schleimigen Strähnen in das ehemals so gut aussehende Gesicht.

In diesem Moment begann Andrew Looseankite zu lachen, lauter und lauter. Soxley fürchtete den Verstand zu verlieren, hielt sich die Hände auf die Ohren und sank auf die Knie. Zum ersten Mal in seinem Leben versuchte er um Verzeihung zu bitten.

Und auch zum letzten Mal.


Seltsam, doch so steht es geschrieben.

Mittwoch, 20. April 2011

Playmobilbonusbilder

Vor einiger Zeit, das Buch war lange noch nicht fertig ausgedacht, da setzten sich die beiden Buchautoren in den Garten des einen Buchautoren und fotografierten die Playmobilmännchen der Kinder des anderen Buchautoren.
Dabei entstanden die folgenden, wunderbaren Fotografien.
Nun ist die Zeit Reif, sie einer erweiterten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Rechte am Bild liegen bei Herrn Jung.
Die Persönlichkeitsrechte der Playmobilmännekes vertritt Herr Block


Günther Zeller und Rudi Rövenstrunck, im Hintergrund Karsten mit dem Kotzeimer

Im Bus: Auf der Rückbank Olga, davor Sham ha, Michi Schönherr, Janina.

Die "Bullibesatzung" Dr. Frank Clemens, Karsten, Sonja und Olgas Arm.

Der Beginn einer zarten Liebesgeschichte: Olga und Karsten und der Kuss am Bus.

Günther Zeller: uuuuuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeek

BONUSTEXT SKG I "Notlandung auf SOK.N grucc"

Notlandung auf SOK.-N-grucc 8.5

Majestätisch glitt das riesige Raumschiff NS Wagemood lautlos durch den dunklen Weltenraum. Seit drei Jahren war das Reiseschiff auf seiner Irrfahrt durch die unbekannten Bezirke der Neurogalaxie unterwegs und der Zeitpunkt da die Energiereserven zur Neige gehen würden stand unmittelbar bevor.
Admiral La Beller blickte sorgenvoll an seinen Offizieren vorbei auf den Kontrollschirm seines Schiffes. Im Scheine der opalisierenden Notbeleuchtung konnten die Männer sehen, dass der Atem des Admirals in der Kühle kondensierte. Die lebenserhaltenden Systeme der NS Wagemood, die einmal das modernste Schiff der vereinigten Menschenflotte gewesen war, liefen auf minimaler Stufe um Energie zu sparen. Vranklin Clementis, der leitende Biologe an Bord ergriff das Wort. „Meine Herren, wie wir schon seit einiger Zeit wissen, gibt es nur noch eine Möglichkeit die Existenz der menschlichen Rasse zu sichern. Er deutete auf den Plasmaschirm auf dem der unerforschte Planet türkisblau unter einer leuchtenden Wolkenschicht schimmerte. „Wir treten nun in das Gravitationsfeld von SOK.-N-grucc 8.5 ein und es gibt kein Zurück mehr. In diesem Moment erschütterte die gesamte Transferkabine von Sun-Ja Mula, sie hatte sich einige Spacesekunden in die Traumtransferkabine zurückgezogen, um ihre Kreativbatterien ein wenig zu laden, wohl wissend das durch die schwindende Neuroenergie unbedingt gehaushaltet werden musste. Sie hatte das intensive Körperprogramm geladen und vergessen den Intensitätsregler herunter zu drehen, daher schüttelte es sie jetzt so stark, dass die gesamte Transferkabine in Ihrer Neutronenlagerung durchgeschüttelt wurde. Sie erwachte. Benommen von den hinreissenden Sekunden kam sie nur sehr langsam in die Realität zurück. Ihr Dienst auf der Brücke begann in 8 Sekunden. Sie zog ihren Cellularoverall an und sprang in die Öffnung im Boden, Bruchteile von Sekunden landete sie auf der Brücke, geleitet vom Jetstreamverteiler der sie per Voicecontroll an jeden Punkt des Schiffes brachte. „Da sind sie ja Mula, wir treten in ein paar Sekunden in das Gravitationsfeld ein, schalten sie in 45 Sekunden auf Manualkorrektur um.“ La Beller war nervös, er wusste wie alle da die nächsten Sekunden entscheidend für das Raumschiff NS Wagemood und für das weiterbestehen der Menschheit war. „Ich habe hier die Zielkoordinaten die der Computer ermittelt hat“ Zoozan Vromaan reichte La Beller den Holochip mit dem Namen des Zielortes. Eine längst vergessene Stadt, die jedoch sowohl die Wasserstoffkriege überlebt hat als auch die Klimakatastrophe zu Beginn der Spectraldekade. Der Zielort nannte sich Kierspe. „Eintritt in die Atmosphäre in 5 Sekunden, 4, 3, 2, 1, Eintritt. Die künstliche Atmosphäre hinterließ blaue Spuren auf der Aussenhaut der NS Wagemood. Auf der großen Plasmawand konnte die Besatzung die Erdoberfläche sehen. Auf dem stahlblauen Atlantik sah man noch den alten weißen Schriftzug „Microsoft“. La Beller dachte an seine Studienzeit und wie darüber berichtet wurde, das die Programmierung der Flottencomputer ihre Wurzeln in diesem Namen fanden. Das Schiff bewegte sich mit 14,45 RSG auf das alte Europa zu. Wie ein Deckel über einem Kochtopf legte sich das 40 km lange Raumschiff über Kierspe. „Oberflächenscan läuft“ Sun-Ja Mula saß konzentriert vor ihrer Scanbrille. „Erfassung der Bioenergetischen Grundsubstanz abgelschlossen“ sagte Vranklin Clementis.“Ich hab sie“ Clementis Blutdruckregulator aktivierte sich. „Aufnehmen“ kam es knapp von La Beller. 12 Personen wurden durch den Vakuumsog des Transmitterstrahls betäubt und aufgenommen. Sanft wurden sie in das Raumschiff gezogen.




Der Atmospherenriss verursachte den Austritt des restlichen Sauerstoffs der Erde. „Voller Schub, die Zeit wird knapp“ kam es ruhig von La Beller. „10 Sekunden bis zum Abschuss“ Zoozan Vromaan legte die Aktivatorkarte des Detonators um. „Elimination erteilt“ La Bellers Stimme war eisig, mit diesen zwei Worten erteilte er den Auftrag zur Vernichtung der Erde. Mit einem kleinen Fallschirm fiel „das schwarze Loch“ auf den Erdboden. Im Augenblick des Kontaktes, wurde die gesamte Erde in eine Molekularkompression gezogen. Lautlos und von einem auf den anderen Augenblick wurde die Erde auf die Größe eines Fußballes komprimiert. Das Raumschiff sog derweil die Restenergie in seine Tanks und steuerte dann in eine undefinierte Himmelsrichtung. An Bord die Rettung der Menschheit, 12 Personen aus der Familie Bloxx.

Terminsache

Heute, 18:35 Uhr

Autorenwochenhauptversammlung



".......................

Weiterhin gibt es zu vermelden, dass die Arbeiten der Autoren nunmehr vollständig abgeschlossen sind. Einige Detailfragen wurden in fruchtbaren, zum Teil kontrovers geführten Sachdiskussionen zur Zufriedenheit aller geklärt.

So macht das Spaß.

Nun müssen nurmehr der Setzer und der Drucker ihre Arbeit tun.


Im Mai darf jeder ein Buch kaufen.


Sokengruch
Ein Roman.

Dienstag, 12. April 2011

Abfall

Brumm, brumm. Der Motor des Porsches machte lauten Krach. Tüt! Tüt!
Der Fahrer hupte laut, weil ein viel zu langsames Auto vor ihm auf der linken Spur entlangschlich.
„Ey, Mann… bei dem Tempo musst du die Parkscheibe dranmachen. Verpiss dich vonmeiner Spur.“, schrie Beller vor sich hin. Mit Genugtuung sah er, wie der Mazda Kleinbus einen Schlenker nach rechts machte um sich in sein angestammtes Revier zu begeben.
Er blickte aus Gewohnheit auf seine Uhr.


Sie war stehengeblieben.



Aus den Boxen erklang der stampfende Beat von Frankie goes to Hollywoods „Relax“ und zwar in ausgezeichneter Klangqualität. Die CD, die er vor einer Stunde an der Tankstelle gekauft hatte, ach ja.
Doch plötzlich veränderte sich etwas. Die Musik verstummte, die Stelle am Handgelenk, unter der goldenen Uhr wurde warm. Wieder sah er auf die Uhr. Sie stand nicht mehr.

Der Zeiger lief rückwärts.

Nicht nur die Musik war nicht mehr zu hören. Gar nichts mehr. Völlige Stille. Was war denn mit dem Motor? Der Motor schien nicht nur kein Geräusch mehr zu machen, sondern auch keine Bewegung. Beller hörte nichts und spürte nichts. Es war, als sei die Zeit, wie sollte er es nennen, EINGEFROREN.
Immer noch lief der Zeiger rückwärts. Beller spürte deutlich, wie er jünger wurde. Schmerzen ließen nach, Haare wurden länger. Er saß nicht mehr im Porsche, er saß im Karmann Ghia und neben ihm ---- Susanne Fraumann. Beller weinte. Schließlich war sie ja tot.
Susanne deutete auf etwas außerhalb der Windschutzscheibe. Dort zu sehen zwei Männer mittleren Alters. Der eine gutaussehend, der andere so mittel. Er hörte sie reden.

„Es kann nicht weitergehen, Ingo.“
„Ja, weil du schon seit Wochen dran bist und keine Zeile schreibst.“
„Nein, das ist es nicht.“
„Jaja. Willst du noch ein Bier? Nee, du musst fahren, woll?“
„Ingo, es kann nicht weitergehen. Der Lauf der Geschichte muss beachtet werden, das ist mir jetzt klar. Wenn der Herr Losigkeit seine Arbeit in einer Woche aufnimmt, ist das Buch vielleicht doch noch im Frühjahr fertig und DANN!“
Er nahm das Glas und prostete seinem Freund zu.

Beller schluckte. Er wusste was das bedeutete…

Sonntag, 10. April 2011

Lebensläufe

Epilog


Randalf Schleimeier erheilt 1.240.000 Millionen Deutsche Mark zur Wiederherstellung von Sokengruch. Durch diese außergewöhnliche Investitionssumme und weiteren Fördergeldern des Bundes, lies er Sokengruch zum ersten 5 Sterne Wellness Spa gestalten. Seine bevorzugte Clientel sind Politiker und ranghohe Staatsdiener des BND und BKA, darunter auch Fischer und Stowasser.

Willi Wagemuth führte sein Busunternehmen in den Konkurs. Seit dem Tag an dem er auf die Autobahnfuhr hörte man nur noch schriftlich von ihm. Sein Aufenthaltsort ist seither unbekannt. Der Busfahrer ist heute in Ruhestand, er arbeitete nach dem Tag in Sokengruch als Paketdienstfahrer im Sauerland. Eine Tablettenmedikation reichte aus, um seine Diabetes zu stoppen.

Chris XXX gründete drei Jahre später eine eigene Software und Hardware Firma. Er hat mittlerweile 900 Mitarbeiter. Als erster Direktlieferant von Personal Computern an Endverbraucher ist er heute wegweisend.

Der tasmanische Teufel fliegt heute Touristen über das Rheinland. Seinen Hangar zieren drei Hubschrauber und eine Cessna, die er irgendwann einmal aus Staatsbesitz ersteigert hat, weil jemand mit ihr auf dem rotem Platz landete.

Bodemann ging mit 45 Jahren in Frührente. Seither entwickelt er neue Techniken und Geräte zum Mäusefang.

Dora Bickel hat die Umstände Hertha Schürmanns Verschwinden nie geglaubt. Sie vermutete einen Komplott Herthas Verwandten, um an ihr Vermögen zu gelangen.  
Bis in die späten 90er Jahre fuhr sie zu Bauer Ewalds Picknickshof und erzählte auf der Fahrt ihren Seniorenfreunden die mysteriöse Geschichte von Oma Hertha

Susanne Fraumann und Reinhard Beller wurden ein Paar. Im Jahr 1988 heirateten sie und Susanne bekam drei Kinder. Nach dem Erziehungsurlaub wurde sie zunächst Konrektorin an der Gesamtschule, Ende der 90er übernahm sie die Schulleitung der Servatiusgrundschule in Kierspe Rönsahl. Reinhard Beller unterrichtet noch heute Sport uns Sozialwissenschaften an der Kiersper Gesamtschule. 1998 verarbeitete er die Erlebnisse der 85er Klassenfahrt in einem Buch, das im Föhrer Nordenmedia Verlag erschien. Von der zweiten Auflage ist noch heute ein Großteil im Buchhandel vorrätig.

Frank Clemens entschied sich noch während der Klassenfahrt dafür, sein Leben vollständig zu ändern. Er fand zunächst einen Job im Föhrer Heimatmuseum und widmete sich schließlich wieder seinen biologischen Studien. 1995 legte er endlich seine Doktorarbeit vor, Thema war Verhaltenspsychologie bei Kleinnagern. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig biologische Artikel in Fachzeitschriften und hat ein Wattforschungsinstitut auf der Insel gegründet. Nebenbei hält er Vorlesungen an der Universität in Aurich. Derzeit lebt er alleinstehend in seinem schönen Reetdachhaus in Midlum.

Oli beendete die Schule nach dem 10. Schuljahr und machte eine Ausbildung zum KFZ Mechaniker bei VW Knabe in Kierspe. Noch während der Ausbildung wurde Janina schwanger und sie heirateten. Auf dem zweiten Bildungsweg machte Oli das Abitur nach und ist heute selbstständiger KFZ Sachverständiger mit einem Büro in Halver. An den Wochenenden tritt er gelegentlich als Alleinunterhalter auf Familienfesten auf. 

Janina studierte Literaturwissenschaften, nachdem ihre Tochter Jana-Sophie in den Kindergarten gekommen war. Heute ist sie freie Mitarbeiterin bei mehreren Modezeitschriften. Sie hat inzwischen mehrere Gedichtbände veröffentlicht.

Wibke ist alleinerziehende Mutter. Nach einer kurzen Affäre mit einem Achterbahnmonteur von dem sie eine Tochter bekam, folgte eine gleichgeschlechtliche Beziehung. Sie machte weder einen Schulabschluss noch hat sie einen Beruf erlernt.

Gernot ist Familienvater von drei Kindern. Er arbeitet im Baummarkt in der Holzabteilung. Im Frühjahr 1997 erfolgte seine erfolgreiche Entziehungskur. 

Markus starb im Jahre 1999 bei einem Autounfall zusammen mit seiner Frau und seiner zwei jährigen Tochter auf dem Weg an die Nordsee. Ein betrunkener Fahrer fuhr frontal in den Ascona der Familie. Noch heute kämpft seine Tochter mit den folgen des Unfalls.

Der Zweimetermann war maßgeblich in den diplomatischen Aufgaben nach Ende des Jugoslawienkrieges involviert. Hier fand er 2000 seine neue Heimat wo er im Im und Export Geschäft tätig ist.

Sonja heiratete Stowasser noch im gleichen Jahr der Begegnung. Die Ehe hielt jedoch nur drei Monate. Nach einem dreijährigen Aufenthalt im Tibet, kehrte Sonja nach Deutschland zurück und leitet heute eine erfolgreiche Feng shui Agentur.

Karsten hatte eine langjährige Beziehung mit Olga. Nach dem Abitur verlobten sie sich. Kurz vor dem geplanten Hochzeitstermin im Mai 1995 beendete Olga die Beziehung und hatte danach viele kurze und wechselhafte Beziehungen. Nachdem sie auch mehrere Studiengänge abgebrochen hatte, verließ sie Deutschland, lebte eine Zeitlang in den USA und Kanada. Heute lebt sie in Berlin und arbeitet bei einem Homeshoppingfernsehsender. Karsten studierte Mediendesign und ist heute ein gefragter Experte bei der Erschaffung von Corporate design für Fernsehshows. In seiner Freizeit moderiert er eine Oldiesendung, Karstens Tapes, im Privatradio.


Karl Freitag leitet noch immer die Seniorenresidenz Sonnenhöh oder –hein. Er gilt als Erfinder der Funkarmbänder mit deren Hilfe Senioren über ein GPS Signal geortet werden können. Leider versäumte er hierauf ein Patent anzumelden, wodurch ihm Millionen von Lizenzgebühren entgingen

Freitag, 8. April 2011

Stand der Dinge

Der Lektor hat seine Arbeit getan.
Nun kommt der Setzer ins Spiel.
Parallel gibt es noch kosmetische Veränderungen am Entwurf für den Buchumschlag vorzunehmen.
U1-U4


Freut ihr euch schon?

Donnerstag, 7. April 2011

Dienstag, 5. April 2011

Montag, 4. April 2011

Sonntag, 3. April 2011

1985

Das Buch von dem hier alle reden, spielt ja im Jahr 1985.
Das ist natürlich kein Zufall.
Nur mal so - und zu Erheiterung - zeige ich mal grad ein Foto. Eigentlich zwei Fotos.
Sie entstanden auf der Klassenfahrt und zeigen, dass die Autoren schon damals miteinander bekannt waren.