Samstag, 18. Juni 2011

Autobusbiographie

Als Autor (vgl. Sokengruch) wird man ja oft von Lesern befragt.
Das sagen andere Prominente ja auch immer. Ich nenne nur mal als Beispiel Utta Danella (The Mother of der Harald Potter) oder auch Frank Schätzing (Der Schwamm).

Eigentlich gibt es nur wenige verschiedene Fragen, die man gefragt wird.
Ich beantworte diese jetzt hier, dann weiß jeder Bescheid.

Frage 1: Lohnt sich das denn finanziell für dich mit dem Buch?
Antwort 1: Nein. Aber es macht Freude.

Frage 2: Kann ich ein Buch umsonst haben?
Antwort 2: Nein, denn siehe Frage 1.

Frage 3: Ist das in dem Buch (Sokengruch) denn wirklich alles passiert?
Antwort 3: Ja.*


* Ja gut, ehrlich gesagt, ist es nicht alles genau so und in der Reihenfolge passiert. Aber: Es ist ja so: Das Schreiben einer Geschichte (Sokengruch) ist so ähnlich, wie das Bauen mit einem Systembaukasten (LEGO oder Fischertechnik). Zunächst braucht man ein bisschen Fertigkeit. Das haben wir ja in der Schule gelernt. Ein Satz sollte aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen. Die Sätze werden interessanter, wenn man ab und an ein paar Adjektive einstreut. Wenn man dann noch gezielt wörtliche Rede einsetzt, wird das Ganze lebendig.
Jetzt fehlen eigentlich nur noch ein paar Figuren und eine Handlung. Und hier kommt das, was ich mit Systembaukasten meinte.
Die Figuren aus dem Buch sind zum Teil natürlich aus unserer eigenen Vergangenheit (und Gegenwart) entnommen und mehr oder weniger so abgeändert, dass sie nicht mehr ganz so leicht erkennbar sind. Wir wollten ja keinem auf den Schlips treten. Und eben auch nicht ein Buch schreiben, dass nur für unsere Bekannten interessant ist. Manche Figur wird also abstrahiert oder ziemlich überzeichnet. Hier kann man den Biologielehrer nennen, der ja fast eine Karrikatur ist. Dennoch ist gerade er einer, der viele wirkliche Vorbilder in sich vereinigt. Und die Geschichte mit den Mäusen und dem Raucherbein im Hausflur ist nicht ausgedacht.
Die Grundsituation umd die alles geht ist ja eine Klassenfahrt. Eine solche hat jeder mal erlebt und manche tun es sogar immer noch... (ich). Die Klassenfahrt nach Föhr hat es so nicht gegeben. ABER: Baukastensystem. Mehr will ich jetzt auch gar nicht mehr ausholen. Ihr wisst, was ich meine.

Und meine persönliche Lieblingsechtstelle ist die Tätowierung des Busfahrers.

JAMES DEAN CLUB LÜDENSCHEID

Die habe ich mit eigenen Augen gesehen und sie sah so aus, wie im Buch beschrieben.
Wer jetzt nicht weiß, worum es geht, der gehe los und kaufe sich ein Buch (Sokengruch) Bei Timpe gibts noch ein paar und bei Schmitz in Meinerzhagen auch.

Beste Grüße,

Thomas

Mittwoch, 8. Juni 2011

Sahneheringe 1.2

Sahneheringe 1.2


Und der ältere, erfahrenere der Schriftsteller hob an das Wort un die zum Zerreißen gespannte Stille aufzulösen. So wie ein Tropfen Öl ein verklemmtes Türschloss zu lösen vermag.
„Kann ich am Fenster slitzen.....“

STILLE

Es war passiert, was nicht passieren durfte. Er hatte sich verlesen. Ingo Jung, der so eleoquente und besonders gut frisierte Mann in den besten Jahren hatte sich verlesen. Tränen schossen ihm in die Augen. Sofort versuchte ihn sein jüngerer Kollege zu trösten, doch es gelang nicht.
Das Publikum reagierte verständnisvoll. Selbst als nach einigen Minuten die Entscheidung getroffen wurde, die Lesung abzubrechen, kam es zu keinerley Ausschreitungen oder Missfallenskundgebungen. Lediglich der Guitarrenvirtuose war derart emotional aufgeladen, dass er sein wertvolles Instrument zerschmetterte. Da kann man eben nichts machen.
Wann aber – und ob überhaupt – Jung wieder in der Lage sein wird, die Lesetournee fortzusetzen, steht derzeit noch in den Sternen.
Block hingegen kndigte zur Freude der Fans an, gegebenenfalls alleine weiter zu machen.
„Dann lese ich eben wieder lustige Kuhgedichte aus dem lustigen Gedichtbändchen RINDER POEVIEH, Nordenmedia 2001 – immer noch bei Amazon.de erhältlich), zeigte er sich trotzig.

Montag, 6. Juni 2011

Sahneheringe in Feinkost (Vorlesung 1.1)

Klaus und Michaela könnten Wein, Bier und Tee reichen.
Die Lehrer kämen, teilweise mit Bärten teilweise mit Sandalen.

Alles unplugged, versteht sich,- eine Leselampe auf dem provisorischen Tisch.
Kein Klamauk - Prosa pur wie der Sauerländer sagt.

Es wird getuschelt, "Den Linken hatte ich in der 11. Ich hab es Deutsch gelernt"
"Ich holte sie seinerzeit - damals vom Baum"

Bierkisten werden hin und her geschleppt, der kleine Tisch mit der weißen
Tischdecke gibt 20 verpackten Sokengrüchern ein kurzes zuhause.

"Sie haben ihre Konten bei uns", kommt es vom Sparkassendirektor.
"Bei mir hat der Rechte das Seepferdchen gemacht"

Eine Lampe wird hochgedimmt und illuminiert Andreas Koch mit
seiner 20.000 € teuren Hanabach Gitarre. Er gibt ein leichtes Intro.
Das Tuscheln verstimmt, jeder findet einen Platz auf dem zweckmäßigen
Biertischgarniturmöbel. "Ein Glas Rotwein, ein 85er ein wahrlich guter Jahrgang"
Michaela reicht dem Herrn mit den grauen Schläfen ein tiefrotes Glas Rotwein.

"KANN ICH AM FENSTER SITZEN" schallt es durch den Raum. Ein Witzbold
stört die Atmosphäre und wirft seine schwere Tasche in die Gepäckablage unter
die Bierzeltgarnitur. Eingeweihte kachen. Mario sitzt neben Andrea. Felix neben Britta,
die sich für diesen Abend extra neue Leopardenpumps gekauft hat. Wolfgang kommt auf den letzten Drücker. Die Eisenbahn aus dem Saarland kam mit Verspätung. Mario hat inzwischen schon drei Filme vollgeknipst und Ralph nörgelt an der ganzen Organisation, dem Programm, den Weinen und dem Leben an sich herum.

Andreas Intro verhallt. Totenstille.

Plötzlich betritt ein eher kleiner, sehr dicklicher und maskierter Mann im Zirkusmantel den Bereich vor den gespannt wartenden Zuhörern, - direkt zwischen
Autoren und Publikum. Er blickt in die sich fragende Menge, als er plötzlich in einem
Bogen eine Taschenlampe aus der hinteren Hosentasche zieht und diese langsam
unter sein Gesicht hält.

Mindestens die Hälfte des Publikums tobt!

Klaus betritt die Scheune und ruft: "Jemand noch ein paar Maronen bevor die Lesung beginnt?"
Mit seinem selbstgebauten Bauchladen wandert er durch die Reihen, als plötzlich Stille
die alte Scheune befüllt......

Sonntag, 5. Juni 2011

Vergessen sie Mickie Maus, vergessen sie die Sendung mit der Maus.
Der neuen großen Medienmäuse finden sie in Sokengruch.
Mäusen! Da! Mäusen!

Mäuseillustrierte