"Herr Dr.?"
Vorsichtig klopfte die Sekretärin an die mit Leder bespannte Tür.
"Herr Dr.?"
Sie sah, dass sich der Koloss bewegte un d langsam wach wurde.
Es war gegen 15 Uhr und ihr Chef war, wie er es oft tat, nach dem Essen auf dem geräumigen Ledersofa eingeschlafen, dass in seinem repräsentativen Besprechnugszimmer stand.
Sie hörte ihn grunzen und sprach ihn ein Weiteres Mal an.
"Herr Dr. Das Telefon. Sie sagen, dass es wichtig ist."
Endlich war er wach. Sie sah, wie er sich aufrichtete, die Augen rieb und seine Brille aufsetzte.
Dann schaute er sie übel gelaunt an.
Wer ist es denn? Und warum kann der nicht später nochmal anrufen.
"Ich habe ihnen das Gespräch auf ihren Dienstapparat gelegt, Herr Dr.", sagte sie noch und schloss dann leise die schallgedämmte Tür hinter sich.
Der Koloss erhob sich schwerfällig und schlurfte zum Schreibtisch, auf dem das schwarze Telefon stand.
Bevor er abhob, räusperte er sich mehrfach.
"Bundeskanzler Dr. Kohl. Was gibt es Wichtiges"
"Guten Tag Herr Bundeskanzler. Stowasser hier. Ich bin vom Innenministerium-"
"Machen sie es kurz..."
"Ja gut Herr Bundeskanzler. Wie es aussieht, haben wir heute einen terroristischen Anschlag verhindert. Und eine Entführung. Wir gehen davon aus, dass die RAF eine Schulklasse und eine Dame des öffentlichen Lebens entführen oder sogar töten wollte.
Es handelt sich um eine Schulklasse aus Nordrhein Westfalen. Eine kleine Stadt. Die Gruppe kommt aus Kierspe."
Stowasser wartete auf eine Reaktion des Regierungschefs.
Kohl grübelte, kratzte sich am Kopf, schob sich die Brille hoch.
"Aus Kierspe. Soso. Kierspe Dorf oder Kierspe Bahnhof?"
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